Nur noch wenige Tage, dann ist auch 2023 Vergangenheit. Und damit ein Jahr weitgehender Normalität. Doch: Was ist das? Normalität? Ich habe das Gefühl, dass nur noch wenig „normal“ ist. Ohne Frage – Neuem gegenüber bin ich aufgeschlossen. Bloß: Wenn es ganz offensichtlich nicht besser ist sondern mittlerweile gar nur einer Ideologie folgt, dann bin ich skeptisch. Etwas wird nicht besser, wenn man es mit Leidenschaft immer weiter falsch macht.

Die Weihnachtszeit ist traditionell die Zeit der Ruhe und inneren Einkehr. Das Jahr kann noch einmal Revue passieren. Welche Ereignisse haben für Aufsehen gesorgt, was geschah eher im Verborgenen? „Die größten Ereignisse – das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.“ Dieses Zitat von Friedrich Nietzsche lasse ich heuer ein wenig auf euch wirken. So kurz, so viel Inhalt.

Ich wünsche euch ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Eurer Lieben. Genießt die stillen Tage und kommt gut hinüber ins nächste Jahr 2024. Bleibt gesund und munter und tragt den Geist der Weihnacht tief mit ins neue Jahr hinein.

Karibu Kenia – willkommen in Kenia. Wer einmal in Afrika war, wird mit einem Virus infiziert, das ihn nie wieder loslässt. Auch wenn es bis zum Rückfall stolze 10 Jahre gedauert hat: Wir waren wieder in Afrika. Und ebenso wie damals in Tansania haben wir uns einfach nur willkommen gefühlt. Ein Gefühl des „angekommen seins“ macht sich nach kurzer Zeit breit.

Über Afrika Safari Urlaub haben wir 14 Tage gebucht. Wie üblich kann man den Anreise- und Abreisetag abziehen, so dass netto neun Tage auf Safari und 3 Tage am Strand übrig blieben. Eins vorweg: Es kommt selten vor, aber tatsächlich hat alles perfekt geklappt, was Afrika Safari Urlaub für uns vorbereitet hat. Alle Fahrer haben bereits auf uns gewartet, alle Zimmer waren bereit. Die Auswahl der Unterkünfte war sehr gut getroffen.

Unser Guide Moses war ein absoluter Volltreffer. Wir hatten jede Menge Spaß zusammen und von seiner fast 40jährigen Erfahrung haben wir nur profitiert. Er war perfekt vernetzt, was zu interessanten Begegnungen während der Pausen auf den Fahrstrecken führte: Ein echter Rastafari erzählte aus seinem Leben, ein Musiker spielte in Nairobi nur für uns. Unterwegs wusste Moses genau, wohin er uns brachte und wie die unterschiedlichen Straßen und Tracks zu befahren sind. Zu besonderen Tiersichtungen ging es auch mal mit über 80 km/h auf Wegen, die hierzulande allenfalls der Traktor befährt.

Während in den Hotels zu Beginn und Ende der Reise eher einfacherer Natur waren, konnten die Unterkünfte auf Safari allesamt punkten. Richtig toll und mit einem Service, der seinesgleichen sucht. Eins haben aber alle gemeinsam: Die Menschen, die sich dort um uns Gäste kümmern, sind einfach fabelhaft. Es gibt nichts interessanteres, als mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Von dem ein oder anderen haben wir natürlich auch Kontaktdaten und WhatsApp ermöglicht einen Austausch auch nach dem Urlaub.

Unser Reiseverlauf sah folgendermaßen aus:

Tag 1 – Ankunft in Nairobi, Übernachtung im Boma Inn
Tag 2 – Gamedrive im Ol‘Pejeta Conservancy, Übernachtung im Maiyan Resort
Tag 3 & 4 – Gamedrives im Samburu National Reserve, Übernachtung in der Samburu Sopa Lodge
Tag 5 – Gamedrive im Solio Ranch Conservancy, Übernachtung in der Rhino Watch Safari Lodge
Tag 6 – Bootstour Lake Naivasha und Walking Safari auf Crescent Island, Übernachtung Naivasha Sopa Lodge
Tag 7 bis 9 – Gamedrives in der Masai Mara, Übernachtung im Fig Tree Camp
Tag 10 – Fahrt nach Nairobi und Flug zum Ukunda Airstrip, Übernachtung Papillon Lagoon Reef
Tag 11 bis 13 – Erholung am Diani Beach, Übernachtung Papillon Lagoon Reef
Tag 14 – Heimflug ab Mombasa

Mit der Lufthansa ging es von Frankfurt nach Nairobi. Übrigens: Trotz 3,5 Stunden Zeit vor Abflug waren wir bei den letzten am Gate. Generell kein Ruhmesblatt für den Fraport und die Lufthansa am Boden. In der Luft aber ganz toller Service.

Unser Ziel an Tag 2: Das Ol’Pejeta Conservancy (Sweetwaters). Bereits hier gab es ein erstes Highlight: Wir konnten sowohl Breit- als auch Spitzmaulnashörner beobachten. Zudem machten wir nähere Bekanntschaft mit Bata, dem blinden Spitzmaulnashorn. Ein Besuch in einer Schimpansen-Pflegestation rundete den Tag ab.

Der Samburu Nationalpark war unser nächster Anlaufpunkt. Eine abgelegene, trockene Gegend. Der Ewaso River ist die Lebensader für die ganze Gegend – ob Mensch oder Tier. Die Samburu Sopa Lodge war ein toller Ausgangspunkt für unsere Touren. Nach Ol’Pejeta und den zwei Tagen im Samburu Nationalpark konnten wir einen Haken hinter die berühmten „Big five“ machen – wir hatten alle gesehen. Als Sahnehäubchen noch Netzgiraffen, Giraffengazelle und Grevy-Zebras. Sie können allesamt nur in ganz bestimmten Gebieten Afrikas beobachtet werden.

Weiter ging die Reise am Tag 5 in die Rhino Watch Lodge um von dort aus das Solio Ranch Rhino Conservancy zu besuchen. Nashörner so weit das Auge reichte. Unglaublich.

Unseren persönlichen Glanzpunkt an Unterkünften setzte die Naivasha Sopa Lodge. Wir fühlten uns wie einer der früheren Afrika-Reisenden und insbesondere beim Dinner herrschte eine unbeschreibliche Stimmung: Gedimmtes Licht, Kerzenschein, Klaviermusik (live!), hervorragendes Essen und Spitzenwein. Passend dazu auch das riesige Zimmer in einem kleinen Häuschen. Ganz zu schweigen von der fantastischen Bootstour auf dem Lake Naivasha mit Flusspferd-Begegnungen, der sich eine Wanderung auf Crescent Island anschloss. Mit den Tieren auf Tuchfühlung: Fischadler, Zebras, Gazellen, Wasserböcke, Gnus, Pelikane, Flamingos, Marabus, Kormorane usw.

Die folgenden Tage standen im Zeichen der Masai Mara, wo wir im Fig Tree Camp logierten. Die Masai Mara zeigte sich – auch dank Guide Moses – genau so wie sie beschrieben wird. Als eines der tierreichsten Gebiete Afrikas. Neben unzähligen Grasfressern wie Gazellen (die kleinste ist übrigens das Dik Dik, die größte die Elenantilope) gab es natürlich Zebras und Gnus zu sehen. Nicht fehlen durften Elefanten und Giraffen. Und ums es zu komplettieren gaben sich auch die Räuber ein Stelldichein: Schakal, Hyäne, Löwe, Gepard und Leopard.

Der Abschied fiel schwer, doch in Nairobi wartete unser Inlandsflug zum Ukunda-Airstrip, von wo aus wir das Papillon Lagoon Reef Hotel am Diani-Beach bezogen, um 3 Tage auszuspannen.

Dort merkten wir wieder einmal, dass ein solcher Resort-Urlaub nichts für uns ist. Animationsprogramm, Disco bis spätnachts. Gottseidank klappte der Zimmerwechsel in eine ruhige Ecke der Anlage. Tagsüber genossen wir durchaus die freie Zeit, dennoch zog es uns immer wieder hinaus zum Strand, um mit den Einheimischen auf Tour mit dem Tuktuk zu gehen oder uns in die Geheimnisse der maritimen Tierwelt einzuweihen: Seestern, Seegurke, Seespinne, Seeigel – alles zum berühren. Lediglich bei der Seeschlange und den Krabben haben wir es lieber bleiben lassen.

Ab Mombasa brachte uns Eurowings Discover mit sehr schönem Bordservice wieder zurück nach Frankfurt am Main.

Wie immer sind die Bilder in einer Galerie auf Flickr einzusehen:
Bilder von Mario
Bilder von Silke

Der Spätsommer ist mittlerweile eine gute Zeit, um Kalender für das folgende Jahr zu präsentieren. Fotografisch hat mein Wildpark-Jahr heuer stark begonnen. Aber leider ebenso stark nachgelassen. Zu viele andere Aktivitäten standen auf dem Programm. Ich hoffe nun auf den Herbst mit seinen Farben. Wobei auch hier schon wieder andere Termine anstehen.

Ohne Frage sollte es aber auch für das Jahr 2024 wieder einen Kalender geben. Es ist übrigens bereits die fünfte Auflage. Ein Mini-Jubiläum. Auch im 5. Jahr ist der Kalender mein Geschenk an den tollen Park. Er wird dort vor Ort und auch im Online-Shop verkauft und der Erlös kommt somit voll dem Park zugute. Ich selbst verdiene daran nichts.

Also, wer den Park unterstützen möchte: So ein Kalender ist eine schöne Begleitung durch das Jahr 2024. Eine Jahreskarte obendrauf und schon kann das Jahr nur gut werden.

Hier gibt es bereits einen Blick in den Kalender:

Wie immer hatte meine Frau tolle Wandertouren zusammengestellt. Doch der von den “Experten” vorhergesagte Jahrhundertsommer kam eher literweise vom Himmel. So war Flexibilität gefragt. Und am Ende blieb von den fünf geplanten Touren eine (zum Teil) übrig. Der Rest wurde einfach je nach Wetterlage kurzfristig via Wanderkarte und der App “Komoot” umgeplant.

Schließlich lief der Urlaub diesmal etwas gemütlicher – und kulinarischer – ab. Statt laufen kam zweimal die Seilbahn um Einsatz, die Runden waren kürzer und die Höhenmeter blieben weitgehend human. Die Ankunftsrunde führte uns auf einem Spaziergang zum Moorsee. Montag konnten wir den Astberg besuchen und sogar bis nach Ellmau absteigen. Dienstag war der regenreichste Tag, den wir in Innsbruck (vorher Abstecher zum Museumsfriedhof Kramsach) und Hall verbrachten. Mittwoch konnten wir die Runde “Moor and more” absolvieren und am Donnerstag sogar den Adlerweg ab dem Rummlerhof in St. Johann beginnen. Oben auf dem Baumgartenköpfl war dann eine sich anbahnende Wetteränderung zu erkennen, so dass wir uns zu einem Abstieg über die Gaudeamus-Hütte entscheiden. Der Freitag erlaubte uns den Sunnseitenweg zu begehen, der seinem Namen alle Ehre machte. Zum Abschluss am Samstag war die urige Rübezahlhütte unser Ziel. Fazit: Mal früh los, mal erst später, aber von einigen Tröpfchen abgesehen immer trocken nach Hause gekommen.

Einige Aufnahmen mit der Nikon Z50 sind entstanden und sind in der Flickr-Galerie zu finden.

Slowenien ist die Heimat von rund 1.000 Bären. Insbesondere im Grenzbereich zu Kroatien durchstreifen sie Wald und Flur. Mein Freund Jürgen und ich wollten wieder Mal einen Fototrip unternehmen und als es um Bären ging war auch meine Frau Feuer und Flamme. Einen der begehrten Fotoplätze zu ergattern ist gar nicht so einfach. Durch Robert Haasmann und die Naturfotowerkstatt hatten wir Glück und buchten vier Tage für uns.

Die Anfahrt teilten wir ungefähr in der Mitte der Strecke auf und genossen am Freitag abend somit noch österreichische Gastfreundschaft und Küche. Der Samstag raubte uns zunächst ein wenig den Nerv, da die Anfahrt sich wegen extremen Verkehrsaufkommens überaus zäh gestaltete. So kamen wir deutlich verspätet, wenn auch gerade noch rechtzeitig zur ersten Fotosession an unserem Ziel an. Bald war der Stress verflogen, denn schon nach kurzer Zeit hüpfte der erste Bär beinahe zirkusreif auf die Lichtung vor unsere Teleobjektive. Das wechselnde Licht mit Sonnenflecken durch das grüne Blätterdach machte das Fotografieren zusätzlich spannenend. Ein leckeres Abendessen mit einer Vorstellungsrunde der übrigen Gruppenmitglieder rundete den Tag ab.

Sonntag früh starteten wir ins Revier des Habichtskauzes. Wir hatten tatsächlich Erfolg und konnten mehrere entdecken. Allerdings ließen sie sich nirgends in unserer Nähe nieder, so dass es leider kein brauchbares Foto von ihnen gibt. Aber allein das Erlebnis zählt. Kaum mit dem Kleinbus losgefahren, öffnete der Himmel seine Schleusen und deutetet damit an, wie es auch die übrigen Tage bleiben sollte. Ziemlich nass von oben. Ja, trockene, teils sonnige Abschnitte gab es immer wieder, es blieb aber überwiegend nass. Auch nachmittags zum zweiten Bären-Ansitz. Doch auch diesmal: Ein richtig großer Braunbär erklomm die Steine auf der Lichtung. Doch irgendetwas außerhalb unseres Sichtfeldes oben am Hang störte ihn. Mehrere nervöse Blicke, ein kurzes Aufstellen. Weg war er. Weder er noch ein Artgenosse kamen an diesem Tag wieder.

Dafür genossen wir einen unbeschreiblichen Abend. Unser ja zufällig zusammengewürfeltes Fototeam entpuppte sich nämlich als echtes Highlight. Wir verstanden uns blendend. Unser “Motor” war Robert Haasmann von der Naturfotowerkstatt, der die Tour aufs Beste organsiert und begleitet hat. Er wiederum wurde von seiner Lebenspartnerin Jeannine begleitet. Weiter durfte ich Martin und seine Frau Denise persönlich kennenlernen. Witzigerweise kannten wir uns bereits via Facebook seit geraumer Zeit. Als achte im Bunde ergänze uns – lauter Nikon-Fotografen – Ilse mit ihrer Olympus-Ausrüstung.

Montag nutzen wir den Bird-Pool hinter der Unterkunft, um die gefiederten Freunde beim Trinken und futtern zu beobachten. Auch ein Eichhörnchen gesellte sich zu uns. Beim dritten Bären-Ansitz präsentierte sich uns ein Prachtexemplar von Bär. Der Regen und düstere Wald waren hier die Herausforderungen zum Fotografieren. Er ließ sich ordentlich Zeit, um uns glücklich zu machen.

Dienstag verließen uns die netten Fotofreunde Martin, Denise und Ilse. Wir drei besuchten nochmals den Bird-Pool um dann eine Stunde früher als üblich zum vierten Bären-Ansitz aufzubrechen. Der frühere Start hat sich gelohnt. Schon kurz nachdem unsere Kamera schussbereit waren, tauchte sie auf: Mama Bär mit zwei “Teddys”. Unbeschreiblich. Stunden ließ sie sich völlig unaufgeregt Zeit, zwischendurch abgelöst durch einen weiteren Jung- und Altbär. Voller Zufriedenheit sanken wir an diesem Abend in unsere Betten.

Die 4 Tage waren für uns ein absoluter Genuss. Wir haben tolle Menschen kennengelernt und eine wahnsinnig tolle Zeit zusammen verbracht.

Für Silke, Jürgen und mich war es mit dem vierten Tag noch nicht zu Ende. Unmittelbar nach dem Frühstück fuhren wir weiter nach Postojna, um die dortige Tropfsteinhöhle zu erkunden. Einfach beeindruckend. Auf dem Rückweg nach Salzburg stoppten wir noch am Millstätter See, bevor wir wieder im Essigmanngut ankamen.

Der Donnerstag als Tag der Heimfahrt begann noch mit einem Besuch in der Eisriesenwelt Werfen (bei Salzburg). Wir fuhren eine Passstraße hinauf, checkten am Besucherzentrum ein und wanderten dann bis zur Seilbahn, die uns zahlreiche Höhenmeter ersparte. Danach schloss sich nochmals eine Wanderung bis zum Höhleneingang an. Drinnen erwarteten uns 700 Stufen nach oben – und wieder nach unten. Es war jede Anstrengung wert. Unglaubliche Einblicke in bis zu 5.000 Jahre alte Eisschichten und -formationen. An dieser Stelle herzlichen Dank der Eisriesenwelt-Betriebsgesellschaft für die Erlaubnis, Fotografieren zu dürfen.

Bilder gibt es wie immer auf Flickr zu sehen, die direkten Links folgen:

Bären
Vögel & Eichhörnchen
Höhlen von Postojna
Eisriesenwelt Werfen

Liebe (Foto-)Freunde,

der Kalender ist dieses Jahr bereits arg gerupft. Und hat damit so einiges mit vielen von uns gemeinsam. Eine Krise jagt die nächste. Ausnahmezustand als Normalzustand? Den meisten von uns ist wohl bewusst: Irgendwo stimmt irgendetwas nicht mehr. Jeder wird seine eigene Art und Weise haben, damit umzugehen. Einer besser, einer schlechter. Der Begriff der „sozialen Distanz“ ist in meinen Augen längst überholt. Und nie wirklich lebenswert gewesen.

„Wenn uns bewusst wird, dass die Zeit, die wir uns für einen anderen Menschen nehmen, das Kostbarste ist, was wir schenken können, haben wir den Sinn der Weihnacht verstanden.“ (Roswitha Bloch)

Manchmal reicht schon die Zeit, ein Lächeln zu verschenken: Der Verkäuferin, der Postbotin, dem Nachbarn. Uns Fotografen sagt man einen besonderen Blick, ein besonderes Auge, nach. Also: Gebt aufeinander Acht.

Ich wünsche euch ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Eurer Lieben. Genießt einige stille Tage. Und dann kommt gut hinüber ins nächste Jahr 2023. Bleibt gesund und munter und tragt den Geist der Weihnacht tief mit ins neue Jahr hinein.

Vielleicht war es der letzte gemeinsame Auftritt beim Fernwehfestival in Erlangen am 13.11.2022. Die Ikonen der Naturfotografie zeigten gigantische Aufnahmen aus Jahrzehnten in der Profi-Liga der Naturfotografen. Fotografie auf einem ganz anderen Level. Gabriela Stäbler, Konrad Wothe und Norbert Rosing erlaubten außerdem einen Einblick hinter die Kulissen. Echte Typen, die Geschichten erzählen können. Die ihre Komfortzonen verlassen haben, nach dem Motto: Einfach mal machen. Und jeder für sich hatte Erfolg.

Wir haben den Abend mehr als genossen und hätten noch länger zusehen und -hören können.

Ich habe den allergrößten Respekt vor solch einer Lebensleistung und beim darüber Nachsinnen kommen mir dann Artikel, Berichte und vor allem Diksussionen in sozialen Medien in den Sinn. Die vor solch einem Hintergrund grotesk, ja lächerlich erscheinen. Kein Autofokus, kein Stabilisator, 36 Bilder. Aber die “Vollprofis” auf SocialMedia erklären uns, dass ohne zweiten Speicherkartenslot keine ernsthafte Fotografie möglich ist. Alles unter 40 Megapixel ist für Amateure. Nur das neueste spiegellose Modell ist überhaupt in der Lage, zeitgemäße Fotos aufzunehmen. Wie man scharfe Fotos ohne Stabi in Gehäuse und Objektiv schießen kann, bleibt manchem offenbar ein Rätsel. Serienaufnahmen von unter 20 Bildern in der Sekunde werden belächelt. Damals passten 36 Bilder auf einen Film – davon waren 20 gut. Heute passen Hunderte auf eine Speicherkarte. Manchmal sind nicht einmal 20 davon gut…

Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung,  der Profi sorgt sich ums Geld  und der Meister sorgt sich ums Licht. Selten war dieser Spruch so wahr wie heute.

Eine Tour zur Zugspitze, über Österreich weiter nach Italien und dort bis zur Amalfiküste hatten wir geplant. Dann kam der große Wetterumbruch über Europa und hat zumindest den Teil in den Alpen und Norditalien umgeworfen.

Kurzerhand haben wir uns umentschieden und sind nach Kreta geflogen. Eine goldrichtige Entscheidung. An einem Abend hatten wir Regen und hin und wieder einen etwas wolkigeren bis bedeckten Himmel. Aber immer herrliche Temperaturen über 25 Grad, nicht selten haben wir die 30-Grad-Marke gekratzt und im Süden der Insel sogar deutlich überschritten. Aber der Reihe nach.

Wir entschieden uns für ein kleines Hotel abseits des Trubels in Sfakaki, rund 9 km von Rethymnon entfernt. Wegen des wirklich tollen Wetters mieteten wir uns ein Cabrio. Und auch wenn die Überlandstraßen überwiegend gut ausgebaut sind (freilich, wir hatten auch Schotterpisten), so geht es in den Orten doch recht eng zu. Da war der kleine Fiat 500C der perfekte Begleiter.

Wir entschieden uns für einen Mix aus Wandern und Erkunden und Erholung. Ja, das klappte super. Wir hatten eine geile Zeit. Das Hotel gönnte uns noch ein Zimmerupgrade, was will man mehr.

Einen ganzen Sack voll wertvoller Informationen bekamen wir von dem netten jungen Mann, der unser Auto zum Hotel brachte.

Mehrere Wanderungen führten uns durch gigantische Schluchten, über zerklüftete Berge und Felsen, durch kleine Wälder und an einsame Strände. Grundsätzlich ist Kreta gut wanderbar. Anfängern empfehle ich es jedoch nicht. Wer hier Markierungen wie in Österreich und Südtirol sucht, wird bitter enttäuscht. Lediglich sporadisch findet man Markierungen. Ein echtes Wanderwegenetz existiert nicht. Fast immer geht es kurze oder lange Strecken quer durch die Landschaft. Da diese von dornigem Gebüsch geprägt ist, hat man alsbald blutige Beine (selbst bei langen Wanderhosen).

Der Lohn sind unbeschreibliche Ausblicke, Einblicke, Erlebnisse und Begegnungen. Vom Anblick der wildlebenden Geier an ihren Brutplätzen und darüber am Himmel kreisend wollten wir uns gar nicht lösen. Ein gutes Dutzend Paare waren es allein an dieser Stelle. Unzählige mehr hatten sich um ein totes Schaf versammelt: Manche bereits am Boden, die Masse aber noch in der Luft.

Eine Tropfsteinhöhle besuchen, die nicht für Touristen erschlossen wurde? Bitte, gern. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, bizarre Felsformationen und uns um die Ohren fliegende Fledermäuse begrüßten uns.

Atemberaubende weglose Schluchten waren unsere Pfade, stellenweise vlt. einen Meter breit. Wir erreichten Strände, an denen außer uns kaum weitere Menschen anzutreffen waren. Und wir mussten im Süden der Insel tatsächlich eine Tour abbrechen. Bei rund 37 Grad und schattenlosen Wegen waren unsere Getränkevorräte bereits bei halber Tour nahezu erschöpft und wir hätten noch einige Höhenmeter vor uns gehabt.

Verlassene Gebäude begegneten uns immer wieder, ebenso Kirchen und Klöster. Besonders im Gedächtnis wird uns das Vossakos-Kloster bleiben, wo uns ein dort arbeitender Mann mit kaum vorhandenen Englisch-Kenntnissen einlud und uns Kekse, Süßigkeiten, Weintrauben und Wasser auftischte. Diese beispiellose Gastfreundschaft begegnete uns noch an zahlreichen anderen Stellen auf der Insel in den unterschiedlichsten Formen.

Das Thema Wanderungen möchte ich mit der berühmten Samaria-Schlucht beenden. Ohne Zweifel ist die Schlucht spektakulär und sehenswert. Die Landschaft einfach beeindruckend. Und trotzdem kann das nicht über den dort herrschenden Übertourismus hinwegtäuschen. Man ist keine zwanzig Sekunden allein. Man hört kein Zwitschern der Vögel, kein Rauschen der Blätter und Zweige, kein Plätschern des Wassers. Wir würden diese Tour niemandem weiterempfehlen, der die Natur intensiv erleben möchte.

Neben der Natur schlenderten wir auch durch Städte und Dörfer. Rethymnon, Chania und Agios Nikolaos waren die größten davon. Insbesondere die beiden ersten sind absolut einen Besuch wert. Während Rethymnon eher ein Gewirr kleiner Gassen aufbietet, zeigt sich Chania großzügiger angelegt und verheimlicht seine venezianische Geschichte nicht. Aber auch hier findet man kleine Gassen. Als letzter im Bunde hat Agios Nikolaos wieder ein anderes Flair, konnte uns aber nicht so überzeugen wie die anderen Orte.

Neben den Städten landeten wir mal absichtlich, mal zufällig in zahllosen Dörfern. Lentas, Matala, Melidoni, Margarites, Arkadi, Apostoli, Argiroupoli, Georggioupoli, Kournas, Spili. Diese Aufzählung soll nur ein kleiner Ausschnitt sein.

Wann immer es möglich war, stoppten wir einfach unterwegs in einem der Dörfer zum Abendessen. Insbesondere wenn kein deutsch/englisch gesprochen wurde und/oder es keine Speisekarte gab konnte man sicher sein: Das wird ein Festessen. Lamm in Weißwein, Lamm vom Grill (Antikristo), Lamm-Souvlaki, Souvlaki, Bifteki, Moussaka, Octopus, Meerbrasse, Kalamarakia, gefüllte Zucchiniblüten, Oliven, Röstbrot. Selten haben wir so köstlich gespeist. Der größte Reinfall war dann tatsächlich an einem Abend unweit des Hotels. Der Grillteller entpuppte sich als Restesammlung minderer Qualität. Wie sehr 4,7 Punkte bei Google doch täuschen können.

Zwischendurch fanden wir natürlich immer wieder Zeit für ein leckeres Getränk oder für entspannte Stunden an Pool und Strand.

Ruckzuck waren 14 Tage vorbei und es ging zurück. Unterwegs waren wir übrigens mit „5 vor Flug“, einer Gesellschaft der FTI-Gruppe. Alles, was in deren Händen lag, lief reibungslos (auch die Buchung des Mietwagens über die Agentur vor Ort).

In der Flickr-Galerie finden sich naturgemäß einige mehr Bilder als gewohnt, schaut rein!

Der Wildpark-Tambach-Kalender 2023 ist schon da. Bisschen früh? Von wegen. Immerhin gibt es auch schon erste Lebkuchen und Co. in den Läden

Auch heuer ist der Kalender mein Dankeschön an den WildPark Schloss Tambach, ich verdiene damit kein Geld. Umgekehrt kommt der Erlös aus dem Verkauf aber dem Park und seinen Tieren zugute. Ihr könnt den Kalender am Kiosk im Park erwerben oder im Onlineshop. Einige Exemplare habe ich auch bei mir zuhause.

Die Vorschau findet ihr hier in der Galerie:

Vielfalt vor unserer Tür entdeckt von 29 Naturfotografen

Vernissage: Freitag, 22.07.2022 um 19:30 Uhr
Ausstellung: 23.07.2022 bis 15.11.2022

Oberfränkisches Bauernhofmuseum, Kleinlosnitz 5, 95239 Zell im Fichtelgebirge
01. Mai bis 30. September: Di – Fr 10 bis 16 Uhr und Sa & So 10 bis 17 Uhr
01. Oktober bis 15. November: Di – Fr 13 bis 16 Uhr und Sa & So 13 bis 17 Uhr

Es stellen aus:

Achim Strunz | Bernd Leuthäusser | Christian Lindner | Cordula Kelle-Dingel | Dr. Hubert Kluger | Fanny Bartsch | Florian Fraaß |Hannelore Buchheit | Hans Haake | Harry Kurz | Jakob Andreä | Jan-Dirk Müller-Esdohr | Jana Strunz | Jannik Jansons | Manfred Laubmann | Mario Kern | Martin Mörtl | Matthias Fanck | Peter Könitzer | Reiner Hermes | Sabine Hermes-Boss | Stefanie Söllner-Kronawitter | Stephan Amm | Stephan Hamisch | Stephan Klesse | Swanti Bräsecke-Bartsch | Thomas Marth | Ulrich Lang | Urs Leuthäusser