Slowenien

Slowenien ist die Heimat von rund 1.000 Bären. Insbesondere im Grenzbereich zu Kroatien durchstreifen sie Wald und Flur. Mein Freund Jürgen und ich wollten wieder Mal einen Fototrip unternehmen und als es um Bären ging war auch meine Frau Feuer und Flamme. Einen der begehrten Fotoplätze zu ergattern ist gar nicht so einfach. Durch Robert Haasmann und die Naturfotowerkstatt hatten wir Glück und buchten vier Tage für uns.

Die Anfahrt teilten wir ungefähr in der Mitte der Strecke auf und genossen am Freitag abend somit noch österreichische Gastfreundschaft und Küche. Der Samstag raubte uns zunächst ein wenig den Nerv, da die Anfahrt sich wegen extremen Verkehrsaufkommens überaus zäh gestaltete. So kamen wir deutlich verspätet, wenn auch gerade noch rechtzeitig zur ersten Fotosession an unserem Ziel an. Bald war der Stress verflogen, denn schon nach kurzer Zeit hüpfte der erste Bär beinahe zirkusreif auf die Lichtung vor unsere Teleobjektive. Das wechselnde Licht mit Sonnenflecken durch das grüne Blätterdach machte das Fotografieren zusätzlich spannenend. Ein leckeres Abendessen mit einer Vorstellungsrunde der übrigen Gruppenmitglieder rundete den Tag ab.

Sonntag früh starteten wir ins Revier des Habichtskauzes. Wir hatten tatsächlich Erfolg und konnten mehrere entdecken. Allerdings ließen sie sich nirgends in unserer Nähe nieder, so dass es leider kein brauchbares Foto von ihnen gibt. Aber allein das Erlebnis zählt. Kaum mit dem Kleinbus losgefahren, öffnete der Himmel seine Schleusen und deutetet damit an, wie es auch die übrigen Tage bleiben sollte. Ziemlich nass von oben. Ja, trockene, teils sonnige Abschnitte gab es immer wieder, es blieb aber überwiegend nass. Auch nachmittags zum zweiten Bären-Ansitz. Doch auch diesmal: Ein richtig großer Braunbär erklomm die Steine auf der Lichtung. Doch irgendetwas außerhalb unseres Sichtfeldes oben am Hang störte ihn. Mehrere nervöse Blicke, ein kurzes Aufstellen. Weg war er. Weder er noch ein Artgenosse kamen an diesem Tag wieder.

Dafür genossen wir einen unbeschreiblichen Abend. Unser ja zufällig zusammengewürfeltes Fototeam entpuppte sich nämlich als echtes Highlight. Wir verstanden uns blendend. Unser “Motor” war Robert Haasmann von der Naturfotowerkstatt, der die Tour aufs Beste organsiert und begleitet hat. Er wiederum wurde von seiner Lebenspartnerin Jeannine begleitet. Weiter durfte ich Martin und seine Frau Denise persönlich kennenlernen. Witzigerweise kannten wir uns bereits via Facebook seit geraumer Zeit. Als achte im Bunde ergänze uns – lauter Nikon-Fotografen – Ilse mit ihrer Olympus-Ausrüstung.

Montag nutzen wir den Bird-Pool hinter der Unterkunft, um die gefiederten Freunde beim Trinken und futtern zu beobachten. Auch ein Eichhörnchen gesellte sich zu uns. Beim dritten Bären-Ansitz präsentierte sich uns ein Prachtexemplar von Bär. Der Regen und düstere Wald waren hier die Herausforderungen zum Fotografieren. Er ließ sich ordentlich Zeit, um uns glücklich zu machen.

Dienstag verließen uns die netten Fotofreunde Martin, Denise und Ilse. Wir drei besuchten nochmals den Bird-Pool um dann eine Stunde früher als üblich zum vierten Bären-Ansitz aufzubrechen. Der frühere Start hat sich gelohnt. Schon kurz nachdem unsere Kamera schussbereit waren, tauchte sie auf: Mama Bär mit zwei “Teddys”. Unbeschreiblich. Stunden ließ sie sich völlig unaufgeregt Zeit, zwischendurch abgelöst durch einen weiteren Jung- und Altbär. Voller Zufriedenheit sanken wir an diesem Abend in unsere Betten.

Die 4 Tage waren für uns ein absoluter Genuss. Wir haben tolle Menschen kennengelernt und eine wahnsinnig tolle Zeit zusammen verbracht.

Für Silke, Jürgen und mich war es mit dem vierten Tag noch nicht zu Ende. Unmittelbar nach dem Frühstück fuhren wir weiter nach Postojna, um die dortige Tropfsteinhöhle zu erkunden. Einfach beeindruckend. Auf dem Rückweg nach Salzburg stoppten wir noch am Millstätter See, bevor wir wieder im Essigmanngut ankamen.

Der Donnerstag als Tag der Heimfahrt begann noch mit einem Besuch in der Eisriesenwelt Werfen (bei Salzburg). Wir fuhren eine Passstraße hinauf, checkten am Besucherzentrum ein und wanderten dann bis zur Seilbahn, die uns zahlreiche Höhenmeter ersparte. Danach schloss sich nochmals eine Wanderung bis zum Höhleneingang an. Drinnen erwarteten uns 700 Stufen nach oben – und wieder nach unten. Es war jede Anstrengung wert. Unglaubliche Einblicke in bis zu 5.000 Jahre alte Eisschichten und -formationen. An dieser Stelle herzlichen Dank der Eisriesenwelt-Betriebsgesellschaft für die Erlaubnis, Fotografieren zu dürfen.

Bilder gibt es wie immer auf Flickr zu sehen, die direkten Links folgen:

Bären
Vögel & Eichhörnchen
Höhlen von Postojna
Eisriesenwelt Werfen